Ein Shooting ist mehr als ein Klick

Ein Blick hinter die Kulissen meiner Arbeit

Immer wieder erlebe ich, dass Menschen überrascht sind, wenn sie den Preis eines Shootings hören. Manche reagieren mit „Oh, das ist aber viel“, andere melden sich nach einer Anfrage einfach nicht mehr. Das ist völlig in Ordnung – aber ich habe gemerkt: Vielen ist gar nicht bewusst, wie viel Arbeit, Planung, Handwerk und Herzblut in einem einzigen Fotoshooting stecken kann.

Deshalb nehme ich dich heute mit – auf eine sehr ausführliche Reise durch den gesamten Ablauf eines Shootings, so wie ich es mache. Vom ersten Kundenkontakt über die Konzeption, Requisitenbau, Organisation, den eigentlichen Shootingtag bis hin zur Bildbearbeitung und Auslieferung.

Dieser Blog-Beitrag ist lang. Und das ist Absicht. Denn wer ihn bis zum Ende liest, bekommt ein klares Bild davon, warum individuelle Fantasy-Fotografie nicht in einer Stunde gemacht ist – und warum sie ihren Preis wert ist.

Es geht nicht darum, mich zu beklagen oder zu rechtfertigen. Sondern darum, dir transparent zu zeigen, was du bekommst, wenn du bei mir ein Shooting buchst:
Ein maßgeschneidertes Kunstwerk, keine Massenware.

Fantasy-Fotoshooting-Vorbereitung,-Styling-und-Endergebnis-–-Beispiel-für-individuellen-Setaufbau-und-Kundenstyling

Ideenfindung – Zwischen Kundenwunsch & Kreativkonzept

Am Anfang eines jeden Shootings steht nicht das Foto – sondern die Idee. Und diese entsteht nicht in fünf Minuten.
Manche Shootings beginnen mit einer vagen Fantasie: „Ich möchte mich wie eine Waldfee fühlen.“ Andere Kundinnen haben schon sehr konkrete Bilder im Kopf: ein goldener Sichelmond, ein schwarzer Thron auf einem Hügel bei Sonnenuntergang, ein Shooting im Wasser mit wallenden Kleidern.

Diese Wünsche sind der Funke – aber das Feuer muss erst entfacht werden.
Ich nehme die Grundidee auf und entwickle daraus ein vollständiges, visuelles Konzept, das auf Location, Jahreszeit, Typ, Ausstrahlung und Outfit abgestimmt ist. Und: Ich hinterfrage. Was genau macht die Figur aus? Welche Emotion soll transportiert werden? Ist sie stark, verletzlich, wild, göttlich, entrückt?

Erst danach beginne ich, konkrete Elemente festzulegen:

  • Farbschema: warm, kühl, düster, pastell?
  • Lichtstimmung: mystisch, dramatisch, hell und freundlich?
  • Komposition: braucht es Requisiten? Wenn ja, welche?
  • Location: Natur, Ruine, Waldlichtung, Gewässer?
  • Styling: Haare offen, geflochten, Hochsteckfrisur?
  • Mit oder ohne Kopfschmuck? Oder auch Perücken?

Dazu erstelle ich oft Moodboards mit Beispielbildern, Skizzen oder auch Materialrecherchen – Farben, Strukturen, Stilrichtungen. Es kommt nicht selten vor, dass ich mehrere Tage über einem Konzept sitze, es verwerfe, neu beginne, Details hinzufüge oder vereinfache.

Der wichtigste Punkt dabei:
Ich baue keine Schablonen nach. Jedes Shooting ist ein maßgeschneidertes Unikat. Auch wenn zwei Personen eine ähnliche Idee haben, wird sie auf völlig unterschiedliche Weise umgesetzt – weil jeder Mensch andere Voraussetzungen, Energien und Ausdrucksformen mitbringt.

Moodboard-und-Skizzen-zur-Entwicklung-kreativer-Fantasy-Fotoideen-–-Konzeptarbeit-vor-dem-Shooting

Outfits, Accessoires und Headpieces

Ein großer Teil der Organisation dreht sich um das Outfit. Zwar habe ich einen umfangreichen Fundus mit Kleidern, Schmuckstücken, Stoffen und Accessoires – aber viele Kundinnen haben spezielle Wünsche:
Ein aquablaues Kleid mit langen, wehenden Ärmeln.
Ein schwarzes Corsagenkleid mit goldenen Details.
Ein feenhaftes Gewand mit halbtransparenten Schichten.
Manchmal braucht es etwas, das es so nicht gibt – dann beginne ich, passende Teile zu suchen, umzunähen oder sogar selbst zu nähen. Auch Headpieces – Kronen, Hörner, Ranken, filigrane Stirnketten – werden entweder individuell zusammengestellt oder komplett selbst gefertigt.

Dabei verbringe ich unzählige Stunden mit der Auswahl und dem Einkauf:

  • Ich recherchiere passende Produkte in spezialisierten Shops, oft international.
  • Ich kommuniziere mit kleinen Manufakturen oder Kostümbauern – kläre Lieferzeiten, Maße, Materialien.
  • Ich organisiere Anproben oder Rücksprachen mit der Kundin.
  • Ich plane Puffermargen ein, falls Lieferungen sich verzögern oder etwas nachgearbeitet werden muss.

Schon allein diese Phase umfasst viele Arbeitsstunden, und es ist keine Seltenheit, dass das Material der Outfits für ein einzelnes Shooting mehrere hundert Franken kostet – lange bevor überhaupt ein Foto gemacht wurde.

Fotografin-bei-der-Herstellung-eines-handgefertigten-Headpieces-für-ein-Fantasy-Fotoshooting

Requisitenbau – Kulissen aus eigener Hand

Noch aufwendiger wird es, wenn Requisiten gebraucht werden. In meiner Art der Fotografie geht es oft darum, eine Figur in eine Welt zu versetzen, die sonst nur in Träumen existiert. Diese Welt baue ich mit eigenen Händen und mit ganz viel Hilfe von meinem Mann, der Handwerklich sehr geschickt ist.

Ein paar Beispiele, was das konkret bedeutet:

  • Ein Sichelmond aus Holz, auf dem man tatsächlich sitzen kann. Leicht genug zum Transportieren, stabil genug für Posen, bemalt in mehreren Schichten, wetterfest versiegelt. Dieser Sichelmond befindet sich tatsächlich in der Herstellungsphase und ist Teil meiner Fantasy Premiere. Das Angebot findest du hier.
  • Eine riesige Muschel aus Styropor, die teilweise im Wasser platziert wird. Sie muss leicht, tragbar, aber robust sein – und dabei echt wirken. Ich schleife, verklebe, versiegle, bemale und baue Unterkonstruktionen. Bald wird ein eigener Blog Beitrag über die Herstellung dieser Muschel auf meiner Webseite zu finden sein.
  • Ein verwunschenes Klavier, das aussieht, als hätte es seit Jahrzehnten im Wald gestanden. Moos, Pilze, abblätternde Farbe, gebrochene Tasten – aber so komponiert, dass es als tragbare Requisite funktioniert. Hier geht es zum Blog des Klavierbaus
  • Eine Harfe mit mystischen Ornamenten, gebaut aus Holz und vielen Ornamenten.
  • Riesige Pilze, schwebende Kugeln, alt wirkende Zaubertore, verwunschene Spiegel, Himmelsleitern – alles Eigenbau.

All diese Requisiten (und viel mehr) entstehen in meiner Werkstatt – teils über Tage und Wochen hinweg. Ich experimentiere mit Materialien, baue, zerstöre, baue neu. Jeder Aufbau muss funktionieren: im Freien, unter Zeitdruck, oft bei wechselnden Wetterbedingungen. Und er muss auch wieder zerlegbar und transportabel sein.

Das Material allein ist oft dreistellig im Preisbereich, der Zeitaufwand umfasst mehrere volle Arbeitstage, manchmal auch Wochen – oft abends und an Wochenenden, zusätzlich zur übrigen Arbeit. Aber das Ergebnis: eine Szene, die aussieht wie aus einem Filmset.

Was viele dabei übersehen: Hinter diesen Requisiten stecken nicht nur viele Stunden Kreativarbeit und körperlicher Einsatz, sondern auch eine ganze Werkstatt voller Maschinen. Oberfräse, Stichsäge, Kippfräse, Tischkreissäge, Standbohrmaschine – all diese Geräte sind notwendig, um überhaupt professionell bauen zu können. Diese Maschinen kosten nicht nur in der Anschaffung einiges, sondern brauchen natürlich auch regelmäßig Strom, Wartung und Pflege. Auch mein Handwerkzeug muss gehegt und gepflegt werden – und ja, manchmal geht auch einfach etwas kaputt: Eine Handsäge bricht, ein Schraubenzieher gibt den Geist auf – all das sind Dinge, die ersetzt werden müssen. Es ist ein stiller, aber konstanter Kostenfaktor, der zur Gesamtleistung dazugehört, obwohl er selten sichtbar ist.

Und all das geschieht unsichtbar für Außenstehende. Viele sehen am Ende nur ein Bild – nicht, dass das, worauf sie sitzen oder stehen, in mühevoller Handarbeit entstanden ist. Übrigens bis hierher wurde immer noch kein Foto gemacht.

Einblick-in-den-Requisitenbau-Entstehung-einer-Fantasy-Harfe,-kreative-Werkstatt-und-fantasievolles-Candy-Shooting-Set

Location-Scouting – Die Suche nach dem perfekten Ort

Die besten Kulissen sind keine Studios, sondern Natur.
Ein nebelverhangener Wald, eine einsame Wiese mit Blick in die Berge, ein Wasserfall in einer versteckten Schlucht – solche Orte geben einem Bild Tiefe, Atmosphäre, Magie. Aber sie entstehen nicht zufällig. Sie müssen gefunden, geprüft, getestet und manchmal sogar genehmigt werden.

Die Realität hinter der Romantik

Was auf Fotos märchenhaft und spontan wirkt, ist das Ergebnis gezielter Planung. Für jedes Shooting mache ich mich auf die Suche nach der passenden Location – und das ist nicht einfach ein Spaziergang mit Kamera.

Ein gutes Beispiel: Wenn ein Kunde sich ein Shooting mit einer selbstgebauten Fantasy-Harfe und Engelsflügel in einem Wasserfall wünscht, reicht es nicht, „irgendeinen“ Wasserfall zu finden. Ich muss klären:

  • Ist der Ort öffentlich zugänglich – oder auf Privatgrund?
  • Wie sind die Lichtverhältnisse dort zu welcher Tageszeit?
  • Gibt es Parkmöglichkeiten in der Nähe?
  • Wie lange ist der Fußmarsch zum Spot? Ist das tragbar mit Requisiten?
  • Wie gefährlich ist das Gelände bei Nässe?
  • Muss ich eine Genehmigung einholen?
  • Ist dort viel los – oder lässt sich in Ruhe fotografieren?

Ich verbringe ganze Nachmittage bis volle Tage damit, verschiedene Orte abzufahren, bei unterschiedlichem Wetter, zu unterschiedlichen Zeiten. Ich mache Probeaufnahmen, markiere GPS-Koordinaten, prüfe Licht, Schatten und Stimmung. Wenn eine Kundin sich ein Shooting bei Sonnenuntergang wünscht, fahre ich extra zu dieser Uhrzeit hin – um zu sehen, ob das Licht wirklich wie gewünscht fällt.

Manche Locations, die ich nutze, liegen abgelegen – und sind nur über schmale Waldwege oder Fußmärsche erreichbar. Das bedeutet: Ich muss alles, was zum Shooting dazugehört, zu Fuß schleppen. Requisiten, Stative, Kamera, Kleider, Accessoires. Zum Glück ist mein Mann immer an meiner Seite – als Assistent, Sherpa, Videograf, Gedächtnisstütze, Ideengeber und unermüdlicher Unterstützer in jeder Situation.

Kosten & Logistik

Nicht selten entstehen durch diese Erkundungstouren mehrere hundert Kilometer Fahrtstrecke – Benzinkosten und Fahrzeugverschleiß inklusive. Wenn ich gezielt für ein Shooting Location-Miete oder eine Sondergenehmigung brauche (z. B. bei Burgruinen oder privaten Gärten), kümmere ich mich im Vorfeld um Anfragen, Formulare, Versicherungen und Absprachen. Das kostet Zeit – und meist auch Geld.

Ich muss auch abschätzen, ob der Ort logistisch überhaupt umsetzbar ist.
Stell dir vor, ich habe eine Location gefunden – traumhaft, verwunschen, perfekt. Aber sie liegt eine Stunde Fußmarsch bergauf entfernt.
Mit einem Sichelmond aus Holz, einem Kleid mit 5-Meter-Schleppe und empfindlichem Make-up ist das nicht machbar.

In solchen Fällen beginne ich von vorn.
Denn ein Ort kann noch so schön sein – wenn er die Kundin überfordert oder die Requisiten gefährdet, ist er ungeeignet.

Noch ein wichtiger Punkt:
Immer wieder erhalte ich Nachrichten mit der Frage, wo genau sich eine bestimmte Location aus meinen Fotoshootings befindet. So verständlich das Interesse daran auch ist – ich gebe meine Locations grundsätzlich nicht preis. Zum einen aus Respekt vor dem erheblichen Aufwand, den ich in das Location-Scouting investiere: unzählige Stunden, viele Kilometer, gründliche Recherchen und wiederholte Besuche, bis ein Ort perfekt zur Bildidee passt. Und zum anderen – was mir noch wichtiger ist – aus Verantwortung gegenüber der Natur. Viele meiner Shootingplätze sind sensible Orte, fernab touristischer Routen. Um diese besonderen Plätze zu schützen und nicht zur unkontrollierten Verbreitung beizutragen, behalte ich ihre genaue Lage bewusst für mich.

Traumhafte Naturkulissen für Fantasy-Shootings drei einzigartige Locations in der Schweizer Landschaft

Pose-Planung und Shootingvorbereitung – Die Choreografie der Gefühle

Ein Fotoshooting ist mehr als nur „Kamera an und draufhalten“. Es ist eine Inszenierung, ein Schauspiel ohne Worte, bei dem jeder Blick, jede Bewegung, jede Haltung eine Geschichte erzählt.
Damit am Tag des Shootings alles flüssig und stimmig läuft, überlege ich im Vorfeld ganz genau, wie sich die Kundin bewegen und präsentieren soll. Dabei spiele ich Regisseurin, Choreografin und Beraterin in einem.

Wie entsteht die Pose?

Ich beginne damit, die Stimmung der Szene zu interpretieren – ist sie ruhig, geheimnisvoll, stark, zerbrechlich oder verspielt? Daraus leite ich ab, wie die Haltung des Körpers sein muss:

  • Sollen die Schultern offen und stark wirken, oder zart und einladend?
  • Wie wird der Kopf geneigt? Blickkontakt zur Kamera oder in die Ferne?
  • Was machen Hände und Arme? Elegant, locker oder bewusst dramatisch?
  • Wie ist die Haltung der Beine? Im Stehen, Sitzen, auf Zehenspitzen?

Diese Posen sind kein Zufall, sondern sorgfältig überlegt, damit sie die Geschichte erzählen, die wir ins Bild setzen wollen.

Visualisierung & Vorbereitung

Ich zeige bei jedem Shooting die Posen vor und begleite die Kundin sicher und entspannt von Anfang bis Ende. Manchmal zeige ich auch eine Sammlung von Referenzbildern und Skizzen, um der Kundin die Ideen zu zeigen und gemeinsam zu besprechen, wie wir den gewünschten Ausdruck erreichen. Das ist wichtig, damit sie sich vorbereitet fühlt und die Pose leichter nachvollziehen kann.
Denn nicht jeder ist geübt darin, vor der Kamera zu stehen oder „natürlich“ auszusehen. Viele meiner Kundinnen sind noch nie professionell fotografiert worden – und manche fühlen sich anfangs unsicher oder verkrampft.

Vorbereitung ist Vertrauen

Deshalb gehören zum Shooting nicht nur technische Vorbereitungen, sondern auch:

  • Offene Gespräche über Wünsche und Grenzen
  • Tipps zur Körperhaltung und Atmung
  • Kleine Aufwärmübungen oder Bewegungen, um Lockerheit zu schaffen
  • Ermutigung und ehrliches Feedback während des Shootings

Dieser gesamte Prozess nimmt vor und während des Shootings Zeit in Anspruch – oft mehr, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Ich plane ihn bewusst ein, weil er die Grundlage für authentische und eindrucksvolle Bilder ist.

Fotografin-beim-Fotografieren-eines-Models-während-eines-Fantasy-Shootings

Der Shootingtag – Viel mehr als nur Fotos machen

Der Tag des Shootings ist der Höhepunkt monatelanger Vorbereitung – aber auch ein Marathon voller Herausforderungen und Details, die im Hintergrund oft unsichtbar bleiben.

Vor Ort: Aufbau und Setgestaltung

Oft reisen wir mit einem kleinen „Filmset“ an: Kostüme, Requisiten, Technik, Make-up-Koffer, Licht- und Kameraequipment. Bei komplexeren Fantasy-Shootings baue ich Sets direkt vor Ort auf – etwa eine Waldlichtung mit Moos und Pilzen, eine selbstgebaute Muschel oder ein antikes Klavier.

Dieser Aufbau kann mehrere Stunden dauern und verlangt viel handwerkliches Geschick. Dabei muss alles wetterfest, sicher und stabil sein – auch wenn der Wind weht oder der Boden uneben ist.

Styling und Make-up

Für authentische Bilder ist das Styling entscheidend. Manche Kundinnen kommen mit eigenem Make-up, doch häufig übernehme ich diesen Bereich, um das Konzept abzurunden.

Make-up und Frisur werden oft vor Ort gestaltet, je nachdem wenn sich die Location in der Nähe befindet auch bei mir im Studio, was je nach Aufwand ein bis mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann. Das bedeutet zusätzliches Equipment, Pflegeprodukte und viel Geduld – oft mit engem Zeitplan, um rechtzeitig mit dem Shooting zu starten.

Fotografieren – Konzentration & Flexibilität

Das Shooting selbst ist eine intensive Phase: Ich muss ständig kommunizieren, Anweisungen geben, auf Lichtverhältnisse reagieren, Posen anpassen und Emotionen einfangen. Gleichzeitig gilt es, flexibel zu bleiben – Wetter kann sich ändern, Kundenstimmungen variieren, technische Probleme auftreten.

Zwischen einzelnen Bildern gibt es Pausen, um Kostüme zu richten, Requisiten zu positionieren oder kurze Erholung zu gönnen. Die Zeit vor Ort zieht sich oft über mehrere Stunden – inklusive Auf- und Abbau.

Kosten & Aufwand

Allein an diesem Tag kommen verschiedene Kosten zusammen: Anfahrt, Parkgebühren, Verpflegung. Auch meine Zeit ist ein wichtiger Faktor – nicht nur während der Aufnahmen, sondern auch bei allen Vor- und Nachbereitungen, die diesen Tag umrahmen.

Nachbereitung & Retusche – Die Kunst hinter den Kulissen

Und auch wenn der letzte Auslöser des Tages geklickt ist und alle Bilder im Kasten sind – wirklich fertig ist der Tag noch lange nicht. Es folgt der komplette Rückbau: Alles muss wieder ins Auto verladen, dann zurück ins Studio, wo das große Einräumen beginnt. Kleider und Accessoires werden sortiert, verstaut – und falls sie durch Wasser, Erde oder Make-up gelitten haben, gewaschen oder gereinigt. Nicht selten müssen Requisiten repariert oder aufpoliert werden, damit sie für das nächste Shooting wieder in perfektem Zustand sind. Kleine Absplitterungen am Mondpodest? Ein neu zu lackierender Lolli vom Candy-Set? Ein Headpiece mit verrutschter Verzierung? All das wird begutachtet und behoben – meist in stundenlanger Feinarbeit.

Dazu kommt die Pflege und Ordnung des Fundus. Nichts ist dem Zufall überlassen: Jede Perücke, jedes Schmuckstück, jede Stoffbahn hat seinen Platz. Und dieser Aufwand nach dem Shooting ist nicht nur logistisch notwendig – er kostet erneut Zeit, Material, Energie und ganz praktische Dinge wie Reinigungsmittel, Textilpflege, Ersatzteile oder Klebematerialien.

Es ist der stille, aber entscheidende Abschluss jedes Shootings – die unsichtbare Arbeit, die niemand sieht, aber die Voraussetzung dafür ist, dass das nächste Erlebnis genauso reibungslos und magisch ablaufen kann.

Sichten und Auswahl der Fotos

Jetzt beginnt die Phase, die oft die meiste Zeit und Liebe zum Detail erfordert – die Bildbearbeitung.

Zunächst lade ich die Fotos von den SD-Karten auf meinen Computer. Das sind oft hunderte Bilder, aus denen ich die besten herausfiltern muss. Diese Auswahl erfordert Geduld und ein gutes Auge – denn ich schaue nicht nur nach technischer Qualität, sondern auch nach Ausdruck, Pose und Stimmung.

Die ausgewählten Fotos sende ich dann der Kundin zur Ansicht und Rückmeldung. Dabei gibt es oft einen Austausch: Welche Bilder gefallen besonders? Gibt es Wünsche oder Änderungswünsche?

Retusche – Mehr als nur „Beauty-Filtern“

Die Bearbeitung einzelner Bilder ist ein äußerst zeitintensiver Prozess. Je nach Komplexität kann die Retusche eines Fotos mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Dabei geht es nicht nur darum, Hautunreinheiten zu entfernen oder Farben zu optimieren. In der Fantasy-Fotografie müssen oft aufwändige Effekte integriert werden:

  • Entfernen von störenden Elementen im Hintergrund
  • Verstärken von Lichteffekten
  • Einfügen von magischen Details wie Glanzlichtern, Nebel oder Partikeln
  • Nachbearbeitung der Requisiten und Kostüme, um den perfekten Look zu erzeugen

Diese Arbeit erfordert viel Fingerspitzengefühl und technisches Know-how, um die Magie des Fotos lebendig zu erhalten, ohne die Natürlichkeit zu verlieren.

Nach der Fertigstellung der bearbeiteten Fotos erfolgt die finale Übergabe an die Kundin – digital in hoher Auflösung. Zusätzlich bereite ich Making-of-Videos vor, die den Prozess und die Atmosphäre des Shootings dokumentieren. Diese Videos entstehen ebenfalls in vielen Stunden Schnittarbeit und sind ein besonderes Extra, das den Kunden einen noch tieferen Einblick gewährt.

Fantasy-Fotoshooting Vorher-Nachher-Bild zeigt unbearbeitetes Original und finale Retusche mit magischen Effekten

Wertschätzung & Kundenkommunikation – Eine Beziehung auf Augenhöhe

Fotografie ist nicht nur Handwerk und Kunst, sondern auch ein Austausch zwischen Menschen. Der respektvolle Umgang mit Kunden ist mir daher sehr wichtig – und dennoch ist dieser Bereich manchmal eine Herausforderung, die viel Aufmerksamkeit erfordert.

Preisdiskussionen – Verständnis für Aufwand schaffen

Es kommt vor, dass Interessenten nach dem ersten Angebot nicht mehr reagieren oder sagen, das Shooting sei „zu teuer“. Dabei steckt hinter jedem Franken viel mehr Arbeit und Investition, als auf den ersten Blick sichtbar ist.

Von der Idee über die stundenlange Vorbereitung, den Materialeinsatz für Kostüme und Requisiten, bis hin zum Shooting selbst und der akribischen Nachbearbeitung – jeder Schritt ist mit Zeit und Kosten verbunden, die sich summieren.

Mir ist wichtig, dass Kunden verstehen, dass ein professionelles Shooting nicht nur aus „ein paar Fotos“ besteht, sondern aus einem Gesamtpaket aus Kreativität, Aufwand, Handwerk und Service. Diese Transparenz hilft, Wertschätzung für die geleistete Arbeit zu fördern – ohne dass ich belehrend wirke.

Kunden, die sich nicht mehr melden

Manchmal bleibt nach der Anfrage oder dem Angebot leider eine Rückmeldung aus. Das ist für mich verständlich, wenn sich Umstände ändern oder Prioritäten sich verschieben. Dennoch ist es schade, wenn die Kommunikation abbricht, ohne dass ich weiß, woran es liegt.

Klare und offene Kommunikation auf beiden Seiten wäre hier ideal. Denn nur so kann ich mich weiter verbessern und auf Wünsche besser eingehen – und natürlich auch meinen Zeitaufwand besser planen.

Der Wunsch nach gegenseitigem Respekt

Die Beziehung zu meinen Kundinnen basiert auf Vertrauen und Respekt. Das bedeutet für mich:

  • Offenheit für Fragen und Wünsche
  • Wertschätzung für meine Arbeit und die investierte Zeit
  • Fairness bei Absprachen, Terminen und Zahlungen

Nur so entstehen Fotos, die nicht nur Bilder, sondern bleibende Erinnerungen sind.

Fazit – Mehr als ein Fotoshooting: Ein einzigartiges Erlebnis

Was ich anbiete, ist kein „Fotoshooting von der Stange“. Jeder einzelne Auftrag ist ein maßgeschneidertes, magisches Erlebnis, das perfekt auf die Wünsche und Vorstellungen meiner Kundinnen abgestimmt wird. Es steckt nicht nur Technik und Kreativität darin – sondern unzählige Stunden Planung, Handwerk, Kommunikation und Herzblut.

Dieses besondere Erlebnis lässt sich nicht in schnellen Klicks oder günstigen Pauschalangeboten abbilden. Es ist ein aufwendiges Zusammenspiel aus Fantasie, persönlicher Betreuung und handwerklichem Können, das jeden Auftrag einzigartig macht.

Eine gute Freundin hat einmal gesagt:
„Wenn jemand meint, der Preis sei zu hoch, spiegelt das oft auch wider, wie sehr sie sich selbst wertschätzt.“

Das trifft den Kern: Wertschätzung für die eigene Einzigartigkeit und die Investition in Erinnerungen, die ein Leben lang halten – das ist es, was solche besonderen Fotos ausmacht.
Ich lade jede Interessentin ein, nicht nur einen Preis zu sehen, sondern eine Geschichte, einen Prozess und ein Erlebnis, das individuell für sie erschaffen wird.

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Bild von Elena Frizler

Elena Frizler

Fotografin, Künstlerin, Schneiderin, Bastlerin, Träumerin, Abenteurerin

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Elena Frizler