Eine große Harfe ist schon lange ein Wunsch für meine Shootings. Die Preise sind natürlich weit jenseits von meinem Budget. Da muss man für eine professionelle Harfe locker mal 15’000 Franken hinlegen…mindestens. Aber muss man eigentlich für ein inszeniertes Fotoshooting darauf spielen können? Natürlich nicht. Eine Harfe selber basteln war von vornerein schon eine klare Entscheidung. Nur die Zeit fehlte dazu und so wurde die Idee beiseite gelegt aber niemals vergessen.

Diesmal war es aber soweit und das Glück wollte es so, dass wir sogar ziemlich viel Restholz von anderen Projekten übrig hatten um damit ein ansehnliches Instrument zu bauen. Es fielen nur einige Überlegungen und ein paar schnelle Skizzen und schon konnte es losgehen.

Als erstes mussten wir die die Breite der fertigen Harfe festlegen und eine Schablone mit den typischen Kurven einer Harfe zurechtschneiden. Da unser Restholz nicht die nötige Dicke hatte, haben wir einfach zwei Platten mit Holzleim aufeinander geklebt und mit Schraubzwingen für einige Stunden gepresst. Danach fuhr ich mit der Stichsäge die eingezeichnete Linien nach und schon war das gute obere Stück fertig. Zumindest fast fertig.

Als nächstes bastelten wir eine Box, quasi das Fundament um die Harfe draufzustellen. Die Überlegung bestand darin genug Fläche zu haben um das Instrument auch auf unebenen Boden relativ stabil zu halten und dennoch sollte es nicht eine zu dominante Konstruktion sein. ein weiterer wichtiger Aspekt war das Instrument einfach vom Fuß lösen zu können. Es wird damit viele Outdoor Shootings geben und darum sollte es einigermaßen gut transportabel sein bzw. im Auto gut Platz haben können. Die Box ist eigentlich ziemlich simpel aufgebaut. Boden, Deckel und Wände drumherum. Das Ganze dann verschraubt und verleimt.

Zuletzt wurden dann die beiden langen Teile zugeschnitten. Auf der einen Seite haben wir ganz einfach ein Rundholz genommen, dass eigentlich für Zäune gebraucht wird. Die andere Seite war eine Platte die unten die Breite der Box hatte und nach oben hin schmaler wurde bis zur Dicke des geschwungen Querteil. Die Stichsäge hat da gute Dienste geleistet.

Bevor nun die Teile zusammen verbaut werden (Rundholz, Querplatte, Oberes Teil) wurden alle Elemente ordentlich geschliffen und die Kanten gebrochen. Hier und da wurden gegebenfalls noch zuvor Astlöcher oder andere Unebenheiten mit einem 2-Lomponenten Polyesterharz ausgefüllt. Beim zusammenschrauben wurden alle Schrauben direkt versenkt und auch wieder mit dem Polyester gefüllt, so dass wirklich nichts mehr zu sehen ist.

Die Harfe wurde danach mit einer dicken weißen Farbe gestrichen und erstmal 1 Tag lang zum trocknen stehen gelassen. Im nächsten Arbeitsschritt mussten die Saiten ran. Dazu habe ich oben am geschwungen Element in gleichmäßigem Abstand von 3cm Ringschrauben reingeschraubt. Im gleichen Abstand wurden dann in der Querplatte kleine Löcher gebohrt, in welchem später die Saiten durchgezogen werden. Für die Saiten habe ich einen stabilen Nylonfaden ausgewählt, dass oben an den Ringschrauben angeknotet wurde und dann parallel zum Rundholz runter in die vorgebohrten Löcher der Querplatte durchgezogen sind. Auch da wurde ein Knoten gemacht nachdem eine gute Spannung des Nylonfaden hergestellt war.

Zu guter Letzt wurden dann am oberen Element, weiße Holzornamente auf beiden Seiten geklebt um den letzten Schliff zu gewährleisten. Fertig ist es.

Ich werde mit der Zeit immer wieder vereinzelt kleine Details ausbessern aber das ist dann rein kosmetischer Natur. Musikinstrumente werden immer öfters Einzug in meine Fotoshootings haben und ein anderes fantastisches Instrument ist bereits in Planung. Ich werde davon berichten.

Flower-Blumen-Fotoshooting-mit-Harfe

Fazit: Die Harfe zu basteln hat riesig viel Spass gemacht und ich durfte wieder mal merken wie wichtig es ist, nichts wegzuwerfen. Praktisch das ganze Holz waren wirklich nur Reste von anderen Projekten zuvor und mit ein bisschen Fantasie und handwerkliches Know-How kann man super tolle Gadgets bauen.

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Elena Frizler

Fotografin, Künstlerin, Schneiderin, Bastlerin, Träumerin, Abenteurerin

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Elena Frizler