Das Muschel-Fotoshooting am Wasserfall

Aufbau, Transport und das Shooting
am Wasserfall

Teil 2 - Vorbereitung und Transport

Wir hatten die Muschel bewusst zerlegbar gebaut, damit sie theoretisch in ein großes Auto passt. Theorie und Praxis sind aber zwei verschiedene Dinge. Mit allen Muschelelementen, Make-up-Koffer, Outfits, Deko, Gadgets und unserem Bollerwagen war das Auto bis obenhin rappelvoll. Ich bin echt dankbar für einen riesigen Kofferraum und die Möglichkeit, die Rückbank umzuklappen — sonst hätten wir zweimal fahren müssen.

Das Ziel liegt nicht weit vom Studio, aber man kann nicht mit dem Auto direkt bis an den Wasserfall. Das Auto bleibt also oben auf dem Parkplatz, und dann läuft man einen ziemlich steilen, teils holprigen und an manchen Stellen rutschigen Pfad zehn Minuten bergab. Deswegen unser Bollerwagen.

Wir mussten sehr bedacht packen: jedes Teil wurde so eingeräumt, dass es nicht scheuern oder an scharfen Kanten hängen kann. Im Bollerwagen lagen weiche Decken und Schaumstoffzwischenlagen — Styropor ist überraschend robust, aber Stöße mag es nicht. Trotzdem: nicht alles passte auf einmal. Also liefen wir insgesamt drei Fahrten den Weg hinunter — erste Ladung, zurück zum Auto, zweite Ladung, zurück, dritte Ladung.

Unser provisorisches Lager am Fluss

Unten am Fluss richteten wir uns eine kleine, überschaubare Ecke ein, in der alles sauber abgelegt wurde: Muschelelemente, Deko, Schminkkoffer, Outfit, Getränke, Taschen — und der Bollerwagen. Von dort aus ging es in kleinen Etappen weiter: die Muschelelemente mussten über flache Steine und kurze, rutschige Passagen über den Fluss getragen werden. Immer mit einem Auge auf die Bodenhaftung, damit niemand auf einen Moosfleck trat.

Der Weg direkt am Wasser entlang ist wunderschön, aber unberechenbar: nasse Steine, sprühender Gischt und unregelmäßige Tritte. Deshalb trugen wir die sensiblen Teile vorsichtig über den Flussrand und dann in Richtung Wasserfall nach oben.

Montage der Muschel: sauber, sicher, wassergeschützt

An der ausgewählten Stelle am Wasserfall prüften wir erst die Perspektive. Lichtfall, Hintergrund, natürliche Linien — alles musste stimmen, damit die Komposition später auf den Fotos wirkt. Direkter Kontakt von Styropor mit ständigem Spritzwasser am Boden wäre fatal gewesen. Die Lösung: wir legten die ganze Muschel auf zwei Polystyrolplatten. Diese sind absolut wasserdicht, bilden eine glatte Basis und stabilisieren die Muschel — gleichzeitig verhindern sie, dass Nässe in die Unterkonstruktion kriecht.

Damit der Muscheldeckel nicht nach hinten in den Pool kippt, befestigten wir zwei stabile Holzlatten hinten als Stütze. Die Latten wurden so positioniert, dass der Deckel leicht schräg stand — die Öffnung hatte so die perfekte Haltung für Porträts und Halbfigurenaufnahmen.

Beim Zusammensetzen arbeiteteten wir präzise: ein Segment nach dem anderen, Verbindungen kontrolliert, kleine Fugen zusammen gepresst, Kanten gerichtet. Wasser lief die ganze Zeit über die Felsen — trotzdem blieb die Oberfläche unserer Muschel trocken.

Dekoration: Schätze, Tüll und die richtigen Akzente

Dekoration macht aus einer Requisite eine Geschichte. Kleine Muscheln, große Perlen, ein altes Schatzkistchen, Tüllstoffe, Netze, der Dreizack — all das wurde arrangiert, bis es zum Bild passte. Dabei gilt: weniger an der falschen Stelle ist mehr. Ich habe Stück für Stück ergänzt, immer wieder Abstand genommen, den Blick durch den Sucher geprüft und dann weiter arrangiert.

Die Deko setzte Akzente, die im Licht funkelten, aber nicht vom Model ablenkten. Netze und Tüll gaben Volumen, Perlen und Muscheln sorgten für Detailreichtum, der in Nahaufnahmen brilliert.

Styling & Make-up vor Ort — damit das Model nicht warten muss

Weil der Aufbau so aufwendig war, wollten wir nicht, dass Luana unnötig lange wartet. Deshalb haben wir das Styling direkt vor Ort am Fluss gemacht, statt wie üblich bei mir im Studio. Schliesslich brauchten wir für den Transport und Aufbau fast 3 Stunden, da lässt man den Kunden nicht warten. Wir richteten eine kleine Styling-Ecke mit Campingstuhl und einem Baumstamm als Ablage ein. Als ich das Model oben bei den Parkplätzen abholte, lief ich bereits zum vierten Mal an diesem Tag den steilen Weg nach oben. Bei 32 °C keine leichte Arbeit.

Das Meerjungfrauen-Make-up dauerte weit über eine Stunde: Foundation, aufwendige Schattierungen, Glitzerdetails, Perlenapplikationen, Perücke, Kopfschmuck, Schmuck — alles so, dass es auf den Fotos unter Sonnenlicht und Wassernebel hält. Ganz viel Fantasy war das Motto. Die Flosse wurde aber erst beim Wasserfall angezogen, denn Meejungfrauen laufen nicht.

Die ersten Tests: Posen, Sitzproben und die Flosse

Bevor die richtigen Aufnahmen begannen, machten wir Sitztests: Wie lässt sich die Modelfigur bequem auf der Muschel platzieren? Welche Haltung öffnet die Brust, wie liegen Hände und Kopf? Dann die Flosse: anziehen, ausbalancieren, die ersten Probeshots.

Und dann passierte etwas Schönes: das Licht fiel leicht durch das Blätterdach, die Gischt des Wasserfalls glitzerte im Hintergrund — und das Ergebnis übertraf meine Erwartungen. Sofort war klar: wir haben die richtige Location gewählt.

Das Shooting — 1.680 Aufnahmen, Rauch & Kreativität

Wir legten los: Posen, Perspektiven, Nahaufnahmen, Weitwinkel, Low-Angle-Shots. Wir setzten auch Rauchfackeln ein, spielten mit kleinen Gadgets und Wechseln der Brennweite. Was als paar hundert Bilder geplant war, wurde 1.680 Fotos — jede Aufnahme war ein kleines gelungenes Experiment.

Die Kombination aus natürlichem Licht, Wasserfallgeräusch und der großen Muschel als Bühne war magisch. Luana posierte mit einer Leichtigkeit und Authentizität, die jede Idee noch besser machte. Wir probierten unterschiedliche Kompositionen: sitzend, halb aufgerichtet, halb liegend, mit Tüll im Wind, mit Perlen im Vordergrund — alles funktionierte.

Der finale Akt: Die Geburt der Venus

Als wir gegen Ende das Blaukleid anzogen, änderte sich die Stimmung: aus Meerjungfrau wurde eine Göttin — „Die Geburt der Venus“. Luana trat auf die Muschel, das Licht traf sie sanft, und diese Aufnahmen bekamen eine ganz andere Bildsprache: klassisch, ruhig, ikonisch.

Abbau, Rückweg und Erschöpfung: drei mal hoch, 7 Stunden auf den Beinen

Der Abbau war entspannt, aber körperlich fordernd. Wir packten die Deko zurück in unserem Lager, bauten die Muschel auseinander, sicherten alle Teile und überlegten uns die sinnvollste Reihenfolge fürs Verstauen im Auto. Dann wieder der Bollerwagen — diesmal drei Fahrten bergauf. Bei 32 °C und nach so einem intensiven Fotoshooting war das kein Zuckerschlecken. Trotzdem: es hat sich gelohnt.

Die Muschel? Keine Kratzer, keine Brüche, stabil und bequem. Der Dreizack glänzte noch wie neu.

Mein Fazit und ein Blick in die Nachbearbeitung

Dieses Shooting hat alles gehalten, was es versprach — und mehr. Es war anstrengend, präzise geplant, improvisiert, nass, heiß, körperlich fordernd — und am Ende schlicht großartig. Beim Heimfahren spielte ich die Bildfolgen im Kopf durch und überlegte, wie ich die Farben bearbeiten, welche Wassertropfen ich betonen und wie ich den Perlmutt-Glanz der Muschel herausarbeite. Das ist der Teil, der mich jedes Mal glücklich macht: die Bildbearbeitung als zweiter kreativer Akt.

So endete die erste große Premiere unserer Muschel – mit müden Beinen, unzähligen Erinnerungen und einem Schatz voller Bilder. Der Transport, der Aufbau und das Shooting haben uns alles abverlangt, aber auch gezeigt, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt. Für mich war es der Moment, an dem aus einer Idee endgültig Wirklichkeit wurde.

Tauche ein in die Welt der Ocean Empress!

Möchtest du selbst dieses magische Fotoshooting erleben und unvergessliche Bilder mit unserer riesigen Muschel kreieren? Dann sichere dir jetzt deinen Termin:

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Bild von Elena Frizler

Elena Frizler

Fotografin, Künstlerin, Schneiderin, Bastlerin, Träumerin, Abenteurerin

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Elena Frizler